Waldbaden?!? Was ist das?

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Autorin: Coach Tatjana Hildegard von Bingen sagte schon ca. 1150, “Geh ins Grün des Waldes und du wirst Heilung erfahren, allein indem du dort bist und atmest”. Ein Besuch im Wald trägt entscheidend zu unserer körperlichen und seelischen Gesundheit bei – Die Energie und die ätherischen Stoffe, die die Bäume abgeben, kann man besonders gut […]

Autorin: Coach Tatjana

Hildegard von Bingen sagte schon ca. 1150, “Geh ins Grün des Waldes und du wirst Heilung erfahren, allein indem du dort bist und atmest”.

Ein Besuch im Wald trägt entscheidend zu unserer körperlichen und seelischen Gesundheit bei – Die Energie und die ätherischen Stoffe, die die Bäume abgeben, kann man besonders gut mit einem Spaziergang im Wald als sogenanntes “Waldbad” aufnehmen. Oder auch durch entspannende Qigong oder Tai Chi Übungen im Wald.

Man kann es auch als ‘Wald einatmen’ bezeichnen, denn man taucht mit allen 5 Sinnen in den Wald ein. Sehen, Hören, Riechen, Fühlen und Schmecken – je bewusster wir den Wald mit unseren Sinnen wahrnehmen, desto gesünder und besser fühlen wir uns.

Ein zentrales Thema vieler Studien ist das Messen der Herzfrequenzvariabilitaet (HFV) – ein allgemeiner Indikator, wie gesund unser Nervensystem ist. Da unser Nervensystem eine zentrale Rolle spielt, kann man bei der Messung des HFV feststellen, ob sich unser Körper in einem sympathetischen (Stress: Körper ist auf Kampf oder Flucht eingestellt) oder parasympathetischen Zustand (ausruhen und verdauen) befindet. Anders ausgedrückt ob er unter Stress und Anspannung steht oder zur Ruhe kommen und zur natürlichen Balance des Körpers zurückkommen kann.

Schon seit einigen Jahren ist das Waldbaden auch in Deuschland und anderen Ländern angekommen. Seinen Ursprung feiert es in Japan, “Shinrinyoku” genannt. Dort wird es seit Jahrzehnten als Bestandteil eines gesunden Lebensstils gefeiert. Dort verschreiben Ärzte eine “Wald Therapie” als Behandlung gegen Depressionen und Stress Management.

In der Tat wirkt das Waldbaden wie eine gesundheitsfördernde Aromatherapie. Der Duft den die Bäume abgeben lässt die Aktivität der natürlichen Killerzellen wachsen, was wiederum das Immunsystem stärkt und Resistenz gegen Stress aufbaut.

Umfangreiche wissenschaftliche Studien aus Japan belegen: Die in der Waldluft enthaltene Terpene (chemische Verbindungen) erhöhen die Anzahl der Killerzellen im Körper, die z.B. gegen Krebs wirken. Unsere Körper nehmen genau das auf, was Bäume ausatmen. Die Mischung aus Aerosolen und Sauerstoff wirkt stimmungsaufhellend, stärkt unser Herz und die mentale Gesundheit.

Die Luft im Wald ist so rein wie sonst nur auf dem Gipfel eines hohen Berges, schwärmt auch Maria Rück, Gesundheitspädagogin und Qigong/Tai Chi Lehrerin aus Bad Wörishofen.

„Arme wie von selbst aufsteigen lassen, und bei allem nie den Bodenkontakt verlieren.“ sagt Maria Rück, die Qigong/Tai Chi Stunden im Wald bei Eichenhain leitet. “Es kommt darauf an, die Waldatmosphäre von Anfang an bewusst zu geniessen, denn in den ersten 20 Minuten sei der Stressabbau am größten, “ erklärt sie weiter.

Ein Spaziergang durch den Wald ist außerdem ein hervorragendes Mittel gegen die Beschleunigung und Reizüberflutung unserer technisierten Gesellschaft entgegenzuwirken.

Probiert es für euch aus.

Quellen:

  • Thessy Glonner: “In den Wald eintauchen und Ruhe und Energie tanken”, Mindelheimer Zeitung, 22.08.2019, S.10
  • M. Amos Clifford: Your Guide to Forest Bathing, Conari Press, 2018, S. 18-22